Modernes, kinderfreundliches Museumskonzept für alle Sinne
Kleine und große Entdecker können im Deutschen Schieferbergwerk in einer spannenden Erlebniswelt viel über die Entstehung, den Abbau sowie den Handel von Schiefer lernen.
Ein schmaler Gang führt Sie durch die mächtigen Gesteinsschichten des Berges. Aus den Ritzen der Felsen tropft Wasser und bei jedem Schritt knirscht Sand unter Ihren Füßen. Die unterirdischen Gänge werden nur durch bunte Leuchtröhren erhellt.
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Mehrere, gut ausgeschilderte Rundgänge führen Sie und Ihre Familie durch verschiedene Themenbereiche rund um den vor Jahrmillionen aus altem Meeresboden entstandenen Schiefer. Dank des modernen Konzeptes erwartet Sie aber keine langweilige Ausstellung, sondern ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Deshalb ist Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht.
Schon die Kleinsten können durch das Berühren von Fossilien im Schiefer und die zahlreichen kinderfreundlichen Exponate viele Erfahrungen mitnehmen. Ein besonderes Highlight für Kinder ist sicherlich der alte, gelbe Schreitbagger von Mensa Muck, der unter Aufsicht ausgiebig erkundet werden darf.
Im Themenbereich Schieferabbau erwacht ein erfahrener Bergmann, der aus seinem Schlaf erzählt, wie mühsam man früher von Hand den Schiefer geborgen und an die Oberfläche transportiert hat.
Für zusätzlichen Familienspaß sorgt eine virtuell animierte Fahrt mit der Lore, bei der Ihnen vielleicht ein Dinosaurier begegnen könnte.
Das Deutsche Schieferbergwerk Mayen liegt zwischen Rhein und Mosel, inmitten einer reizvollen Waldlandschaft. Hier befindet sich die romantische Eifelstadt Mayen, welche das Deutsche Schieferbergwerk Mayen beheimatet. Dass hier schon seit über 2000 Jahren Bergbau betrieben wird, erkennt man an den vielen traditionellen dunkelblauen Schieferdächern, die das Ortsbild bis heute prägen.
Selbstverständlich wurden auch die Wahrzeichen der Stadt mit Moselschiefer eingedeckt. Darunter das mittelalterliche Brückentor, das Gaubendach des im Jahr 1717 erbauten Rathauses, sowie die kunstvoll gedrehte Kirchturmhaube, die den schiefen Kirchturm der St. Clemenskirche schmückt. Laut einer alten Legende soll der Teufel persönlich für den schrägen Kirchturm verantwortlich sein.
Wer mehr über die lange Geschichte des Moselschiefers erfahren möchte, sollte die sagenumwobene Genovevaburg besuchen. Denn unterhalb der Burg, tief im dunklen Berg, befindet sich das 340 Meter lange Stollen-Labyrinth des Deutschen Schieferbergwerks Mayen.
Die besondere Vergangenheit des Deutschen Schieferbergwerks
Eigentlich ist das Deutsche Schieferbergwerk kein echtes Bergwerk, sondern ein ehemaliger Luftschutzbunker, der im Zweiten Weltkrieg rund 4000 Menschen das Leben rettete. Nachdem der Stollen jahrzehntelang ungenutzt war, kam man im Jahr 1998 auf die Idee, dort ein Deutsches Schieferbergwerk einzurichten.
Seither können die Besucher in den unterirdischen Gängen unter der 700 Jahre alten Genovevaburg Seilsägen, Loren, imposante Schreitbagger sowie 20 Kilogramm schwere Presslufthämmer bestaunen.
Doch auch die Geschichte als Zufluchtsort während der verheerenden Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wird in der Ausstellung aufgegriffen. Ein Kriechgang mit einer Höhe von 1,65 Metern führt in einen der Luftschutzräume, wo die Bürger der Stadt Mayen während des Krieges angstvolle Stunden verbrachten.
Zahlreiche Schuhe erinnern dort an die Menschen, die dem Stollen ihr Leben zu verdanken haben. Denn nur aufgrund des Schutzraumes hat die Mayener Zivilbevölkerung die fast vollständige Zerstörung der Stadt am 2. Januar 1945 überlebt.
Der interessierte Besucher erfährt, was Familien damals in den Koffer gepackt haben, bevor sie in den Bunker flüchteten, und kann auf Infotafeln die Ereignisse in Mayen während des Krieges nachlesen.
Die Geschichte des Moselschiefer
Der Abbau und Handel mit Schiefer hat in der Eifel eine lange Tradition. Schon die Römer haben den witterungsbeständigen Schiefer zum Decken ihrer Häuser verwendet. Bei Grabungen hat man alte römische Schieferschindeln gefunden, die im Deutschen Schieferbergwerk ausgestellt sind.
Da sich schwere Lasten früher nur über Flüsse transportieren ließen, war die Lage der Stadt Mayen zwischen Rhein und Mosel ideal für den Schieferexport. Daher war der Moselschiefer schon bald weit über die Grenzen der Abbaugebiete hinaus bekannt.
Im Mittelalter hatte sich bereits ein breites Handelsnetzwerk für den Moselschiefer etabliert. Selbst Hildegard von Bingen erwähnt in ihren Schriften die dunkelblauen “Steinschindeln von der Mosel, mit denen man die Häuser deckt”.
Um die Qualität des gewonnen Schiefers zu sichern, wurden die Schieferschindeln von “Decksteinbesehern” auf Qualität geprüft. Ein Beispiel für die umfassende Prüfung ist die Hammerprobe, die Sie in der Ausstellung selbst ausprobieren können. Nur Schiefer, der den richtigen Klang von sich gibt, bestand die gefürchtete Hammerprobe.
Das Deutsche Schieferbergwerk vermittelt weitere, interessante Einblicke in die Geschichte des Moselschiefers.
Moselschiefer – ein weltweiter Exportschlager
Auch heute wird in der Region in bis zu 270 Metern Tiefe noch Schiefer abgebaut. Allerdings ist die Arbeit der Bergleute dank moderner Technik heutzutage nicht mehr so hart wie in vergangenen Zeiten. Und anstatt des mittelalterlichen Decksteinbesehers gibt es mittlerweile allgemein gültige Qualitätsrichtlinien für Schiefer.
Bis heute wird der hochwertige Moselschiefer als attraktives Gestaltungselement weltweit verbaut.
Ihr Besuch im Deutschen Schieferbergwerk
Wie ein Bergmann fahren Sie mit einem modernen Glasaufzug die 16 Meter hinunter zum Eingang des Stollens. Dort befindet sich die Kaue, wie Bergmänner ihre Umkleide nennen. Hier finden Sie Jacken und Helme in verschiedenen Größen für Ihre Sicherheit im Schaubergwerk. Das Museum ist weitestgehend barrierefrei zugänglich.
Da es im Stollen auch im Sommer recht kühl ist, sollten Sie warme Kleidung mitbringen.
Freuen Sie sich auf ein ganz besonderes Erlebnis unter Tage mit Ihrer Familie.
Öffnungszeiten:
Hinweis: Leider ist das Deutsche Schieferbergwerk aufgrund von Energiesparmaßnahmen vom 2. November 2022 bis 15. März 2023 geschlossen.
Das Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Nur am Freitag ist es geschlossen.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 6,00 EUR
Es gibt Ermäßigungen für Kinder und Schüler sowie Studenten und Behinderte (ab einem Grad von 50%),
Ehrenamtliche, Senioren (ab 60 Jahre) und freiwillige Wehrpflichtige sowie FSJ-ler bezahlen lediglich 3,50 EUR Eintritt
Ebenso haben Kinder, die kleiner als 100 Zentimeter sind, freien Eintritt.
Wenn Sie mehr als ein Museum besuchen möchten, können Sie mit einer Kombikarte sparen. Sprechen Sie einfach das Personal der Museumskasse darauf an.
Weitere Ausflugsziele in der Region
Laacher See
Nur etwa 15 Autominuten von Mayen entfernt liegt inmitten eines Naturschutzgebietes der Laacher See. Er ist der größte See in Rheinland-Pfalz. Der See ist öffentlich zugänglich. Ein Ausflug lohnt sich auf jeden Fall aufgrund der einzigartig gestalteten Landschaft, die ihn umgibt.
Eifelmaare
Die mit Wasser gefüllten zwölf Maare der Eifel sind das Markenzeichen der Vulkaneifel. Vor ungefähr 10.000 Jahren wurden diese hier durch vulkanische Aktivitäten Löcher in die Erdoberfläche gesprengt, in denen sich im Laufe der Zeit Wasser angesammelt hat. In den nicht weit von Mayen entfernten vulkanischen Seen “Pulvermaar” und “Gemündener Maar” kann man schwimmen gehen – ein ganz besonderes Erlebnis in der Vulkaneifel. Geologisch bedeutend ist das Ulmener Maar, welches als jüngster Vulkan in Deutschland gilt und von der IUGS (International union of Geological Sciences) in die weltweite Liste geologisch bedeutender Orte aufgenommen wurde.
Ihr Aufenthalt in der Eifel
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Durch die ideale Lage sind unsere Ferienhäuser der perfekte Ausgangspunkt für Unternehmungen zu Vulkankratern, Naturschutzgebieten, Burgen, Maaren und Seen.
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FAQ’s
Das Schaubergwerk befindet sich 16 Meter unter der Erde.
Ja, auch im Sommer ist es im Stollen recht kühl. Daher bitte warme Kleidung mitbringen.
Selbstverständlich wird die Sicherheit im Deutschen Schieferbergwerk regelmäßig überprüft. Zu Ihrem Schutz ist es aber erforderlich, einen Helm sowie eine Schutzjacke anzuziehen, die Sie im Museum erhalten.
Der Schiefer aus Mayen wird hauptsächlich zur Eindeckung von Schieferdächern oder für Fassaden genutzt. In jüngster Zeit wurde Moselschiefer auch für Kunstwerke verwendet